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Freitag, 21. Februar 2014
Exkursion in die Vergangenheit, Teil 3.
ratte
10:03h
Berlin, sagt man, ist immer eine Reise wert. Führung. "Von den Germanen bis ins Mittelalter". Zwei abgekämpfte Grabgänger und ein älteres Paar, kampfbereit der Archäologin die Stirn zu bieten. Ich kenne das: ist man erst mal Wissenschaftler im Kontakt mit Bildungsbürgern, bleibt kein Auge trocken. Vor allem meins nicht, und ich frage mich, warum der ältere Herr beim Wort "Merowinger" nicht Maria Magdalena erwähnt. Ich muss mir derart das Lachen verkneifen, dass es das erneute alte Phänomen beinahe überdeckt. Coole Nummer für jemanden, der nicht einmal recht an die Existenz des "Petrus, Apostel und Stein, auf dem Jesus seine Kirche hat bauen lassen" glaubt. Ich habe, ehrlich gesagt, nicht mehr so rechte Erinnerung an den Rest des Tages. Nachdem die Führung vorbei war, smalltalkte mein Mann noch ein wenig mit seiner Forums-Bekanntschaft (dessen Traumberuf Archäologe oder Grabungstechniker gewesen wäre, hätte er Abitur und/oder nicht das Kapitänspatent als nicht minder traumberuflerische Alternative gefunden), die freilich ihrem Unmut Bahn gab, da man ihre eigentliche Abteilung, das Neolithikum, noch wegen Umbau geschlossen hatte. Sie erklärte auch, dass sie frustriert sei von den neuerdings angestellten XXX (ich konnte mir die komische Bezeichnung nicht merken). Die hätten alle einen frischen Bachelor, von Tüten und Gebläsen keine Ahnung weil einfach zu grün hinter den Ohren, und jetzt hätte man den Salat. Als notorische Wissensvermittlerin fragte ich nur kurz "was für XXX?! Was ist das?" und dann erklärte sie es uns. Ich dachte nur kurz "hört sich an, als müsste ich da mal eingreifen, dieses Fach studieren und die Welt retten?", während mein Mann sich zu mir umdrehte, mich anstaunte und nur meinte "RIC, DAS IST... du solltest mal gucken, ob man das in Wü studieren kann." Ansonsten erinnere ich mich nur noch an den Gedanken an Göbegli-Tepe, und dass der Schlüssel zu dieser Welt in zwei Richtungen gehen musste, nach Osten und nach Westen. Und dass ich dort hin muss, die Regenbogenschlange im Gepäck. ... Link (5 Kommentare) ... Comment
Exkursion in die Vergangenheit, Teil 2.
ratte
08:49h
Jahrelang bin ich dieser Nebraischen Himmelsscheibe hinterhergerannt, aber es passierten immer merkwürdige Dinge, die unsere Begegnung schlicht verhindert haben. Sollte so sein. Denke ich mal jetzt. Diesmal verpufften Termine im Wind, jetzt oder nie, dachte wohl das Seinsollen, und wie es dann so kommt: die Scheibe hatte ich ganz vergessen, als ich das Landesmuseum für Vorgeschichte Halle betrat. Keine 4 Stunden nach Goseck. Nein, der Rauswurf aus dem Paradies, so der Beginn der Sonderausstellung "3300 BC - mysteriöse Steinzeittote und ihre Welt", war kein Ponyhof. Wie wenig es ein Ponyhof gewesen sein muss, beweisen zertrümmerte, ausgebuddelte oder andersweitig gequälte Skelette, beweist die innovative Waffe dieser Zeit: die Keule. Was ich mit eigenem Körper habe sehen müssen, war also alles, aber keine Einbildung. Was mir die junge Frau sagt, die offenbar zu Tode geprügelt wurde, wage ich erst gar nicht auszusprechen. Im zweiten Stock: alles, was die Nomadenkulturen ausmacht. Und wieder stehe ich vor einem Skelett mitten in einem künstlichen Birkenwald, und wieder fängt mein Körper an zu vibrieren, anders als vorhin, als sänge ein unsichtbares Licht. Vor mir erscheint ein Gesicht mit grünbraunen Augen und lächelt, und ich weiss: dieses Gesicht kenne ich, diesen Blick kenne ich. Im dritten Stock: gehen mir langsam die Kräfte aus. Die Füße tun mir weh, mein Körper schreit nach Ruhe vor all diesen toten Knochen und Dingen, und als mein Körper zum dritten mal merkwürdige Dinge erlebt, beschließe ich zu gehen. Mir irgendwo eine Bank zu suchen. Fünf Stunden sind vorbei, das Museum schließt, ich muss ins Auto und mich setzen, eine Rauchen oder fünf, mein Mann hat Hunger auf Griechisches Essen, ich weniger, aber das macht nichts. Nach dem zweiten geschlossenen bzw. ausgebuchten Griechenrestaurant bleiben wir in einem Asia-Laden hängen, und ich kriege endlich meinen ersehnten SCHNAPPS. Zurück in der Ferienwohnung packe ich endlich das Symbole-Buch auf, dass mein Mann mir gestern hinterher getragen hat. Das ich nie gekauft habe, weils mir einfach zu teuer war. ... Link (2 Kommentare) ... Comment |
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last updated: 23.02.20, 04:41 Youre not logged in ... Login
das ist das Leben. Es
besteht aus einer Ansammlung von Verlusten, mit denen man...
by ratte (28.03.18, 06:25)
Interessant. Nun sitz ich da
mit meinem frisch und ungewaschenen Hals, und wundere mich über...
by ratte (22.03.18, 07:28)
denken ist nicht degoutant lies
das wintermärchen doch einfach mal da wirst du vieles von...
by wilhelm peter (10.01.15, 22:30)
den heine zu bringen,
bei diesem text. da muss ich mich räuspern. entschuldigung.
by don papp (10.01.15, 21:18)
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