Montag, 24. Februar 2014
Exkursion in die Gegenwart, Teil 1.

Auf dem Sofa brütend, die Schlangenbilder von Göbegli-Tepe im Kopf und die Zeit verlierend, stand plötzlich eine Frage im Raum: "wo sind sie hin?".
Ich reiste an den Ort, sah mich dort um, hätte ich vielleicht besser am Tag tun sollen denn es war doch schon recht duster, der Mond leuchtete klein durch die Regenwolken, Nieselwetter. Wo waren sie hin?
Was hätte ICH getan?
Ich hätte meine Koffer gepackt, und die Anderen ihrem Schicksal überlassen. Wer Macht kennt, weiss, dass Gegen Gewalt und Missbrauch, gegen Machtansprüche die sich aus höheren Quellen vorgeben zu speisen, nur ein funktionierendes Hirn, und damit eine funktionierende Emotion vorzugehen ist. Man kann bleiben, kämpfen und untergehen, oder gehen. Ein Schamane kann sich nicht unterwerfen, auch wenn er es noch so sehr versucht um die Seinen zu schützen. Wenn er das tut, versagt sein Körper, und er stirbt.
Also: wo waren sie hingewandert?

Und ich folgte der Spur der Zeit, ich sah sie wandern an die Küste eines Nordlandes im Westen... dem eigenen Gedächtnis folgend. Und zu anderer Zeit, ich weiss nicht ob später oder früher, sah ich Andere wandern nach Osten, durch ein weites, rauhes Land, mit ungewisser Zukunft im Gepäck, das eigene Gedächtnis bewahrend.
Im Aufwachen ins Jahr 2014 griff ich nach dem Buch, dass mein Mann, der Sucher, mir hinterhergetragen hatte weil es mir immer zu teuer war, und es sprach "sie sind dir näher als du vermutest". Mir fiel meine Jugend ein, das Erkennen meines Tuns in den Sandbildern irgendwelcher Indianer... was tat ich da eigentlich? Hier lag wohl der "Schlüssel zu meinem (nichtvorhandenen) Erfolg" begraben...?
Ich blätterte und fand die Schlangen von Göbegli-Tepe bei den Navajo, die sie als die vier Winde bezeichnen, das, was war, was ist, was wird, was wandert.
Und ich fand die "Füchse", den Kojoten, bei den Navajo.
Und ich fand die Spinne, das Symbol für die induzierte Inspiration, die Stimme der Geheimnisse. Bei den Navajo.
Ich fand auch die Frösche, das Navajo-Symbol für die Sippen der "Maispflanzer".
Und am Ende stand eine symbolische Darstellung der Navajo für grob gesagt das, was man "Hirnfunktionen" nennt. Ein Oval, geteilt in vier waagerechte Segmente.
Das einzige mir bekannte Volk, welches die Regenbogenschlange neben den Abos kennt, sind die Navajo, und auch für sie ist sie gleich dem Gesang der Menschheit, ihren Ursprüngen und ihren Wegen.
Die Sandbildmaler.

So also konnte man Geschichten erzählen.
So, wie der ältere Herr den Büchern einer Zeit aufgesessen war, in der man nach der nationalen Identität suchte.
So, wie der Wärter das Museum brauchte, um er selbst zu sein.
So, wie man Wegmarken hinterlässt um eine Spur zu legen für die, die einem folgen könnten auf dem Lied der Regenbogenschlange.

Grinsend blickte über den Tellerrand meines Mobilrechners hinaus und über meine Schulter das Eichhörnchen.
Und dann bekam ich Fieber.

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das wintermärchen doch einfach mal da wirst du vieles von...
by wilhelm peter (10.01.15, 22:30)
den heine zu bringen,
bei diesem text. da muss ich mich räuspern. entschuldigung.
by don papp (10.01.15, 21:18)

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