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Dienstag, 10. August 2010
Ahnenkult die Zweite.
ratte
00:36h
Zu allem Glück gehört ein Rechner der auch funktioniert, weniger aber die unfreiwillige Weihräucherung durch Patchouli, die mir gerade vielleicht ein wenig den Geist vernebelt, drum möge man mir bitte postHuhnmäßig verzeihen, wenn ich jetzt völligen Fusel verzapfe: Beim Ahnenkult handelt es sich nicht um Götzenanbetung (sonst hätte ich "Götzenanbetung" geschrieben), es handelt sich nicht um die Verehrung von ehemals real bewusst existierender Personen (das wär dann der "Heldenkult" gewesen) und auch nicht jener halb-legendarischen Heiligen ("Heiligenkult"), die man um Fürbitten anspricht. Im Ahnenkult, der eher mit den schamanischen Kultformen vergleichbar ist, in denen es Dämonen zu bändigen oder zu besänftigen gilt (oder ähnliches, das soll jetzt kein Traktat über Schamanismus werden), werden nicht spezielle, sondern sehr abstrakte Ahnen angerufen. Den Ahnenkult auf spezielle Personen zu beziehen, ist die Nachwehe des Christentums, wunderbar erforschbar in Südamerika. Ahnenkult bedeutet: die Hinwendung an die Geister (NICHT der Dämonen, denn die handeln... die Ahnen sind Ahnen, weil sie eben nicht handeln sondern die Lebenskräfte bewusst machen bzw. im Menschen selbst steuern sollen...) der Ahnen der Vor- und Frühzeit, abstrakter und nicht vorhandener Geschichte, die dafür gesorgt hat dass man ein gutes Leben hat, und die dafür sorgen sollen, dass die Kraft für gutes Leben erhalten bleibt. Im Shinto-Ahnenkult (wie wohl in jedem anderen Ahnenkult auch) ist der Missbrauch zB. ein Verstoss gegen die Ahnen. Es geht dabei um eine Art Meditation, die das Bewusstsein für Umwelt und Verantwortung schärft. Allein die Frage "wie kann Gott es zulassen dass..." (die Welt so schlecht ist) zeugt von dieser Bewusstseinsverdrehung vom Individuellen zum Global-Überknödelten. Es ist nicht Gott, der das zulässt, sondern der Mensch, der es TUT, weil er ein verantwortungsloser Depp ist. ... Comment
DerLektor, 11.08.10, 11:39
Felix peccatum
Nichts ist so verdorben, dass es für überhaupt nichts mehr gut sein könnte. So schafft also auch das Missverständnis Klärung, indem man es in Erwartung von Widerspruch ausspricht. Die Erbsünde hat genau genommen mit "Sünde" nichts zu tun. "Sündhaft" ist dieser Vorgang ausschließlich, weil er dadurch beginnt, dass die Menschen (sind sie eigentlich schon welche?) an Gottes All- und Übermacht zweifeln. Bei genauerem Hinsehen ist dieser Zweifel ja auch berechtigt, denn die Drohung wird nicht wahr: Mensch überlebt den Apfelklau bekanntermaßen. Allerdings verliert er die mentale Jungfernhaut dabei und wird zu einer überraschenden Erkenntnis gezwungen: die Fähigkeit zur Unterscheidung zwischen Gut und Böse betrifft ihn selbst, indem sie ihn auf eine der beiden Seiten schlägt (Oha, wo sind meine Hosen?) - im Gegensatz zu Gott. Der Mensch ist in der Ambivalenz allen Daseins verfangen, ein Teil davon: das macht ihn zum Geschöpf. Man schaue sich der Schöpfungserzählung Teil 2 genau an: Schöpfung geschieht dort durch Unterscheidung, durch die des Himmels von der Erde, des Tages von der Nacht, des Männlichen vom Weiblichen; Gott von Nicht-Gott. Mensch ist ein Teil dieser Bipolarität des Kosmos und kann sich daraus nicht befreien - außer im Geschlechtsakt. Vielleicht passen Sexualität und Gottes Gegenwart deshalb so schlecht zusammen: hier heilt Mensch seine Polarität - wenn er es denn schafft. Aber diese Baustelle soll jetzt nicht weiter ausgehoben werden, es bedarf hier eines anderen Baggers. ... Link
Filousoph, 12.08.10, 02:13
Theodizee-Frage vs. Erbsünde?
Erneut zwingt Ihr mich, aus den schlammigen Untiefen aufzutauchen und trübe das Wasser. So kann sich der Schlamm nie setzen und das Wasser klar werden, selbst schuld! Wie kann ich verstehen, dass das Bewusstsein der Erbsünde Ahnenkult sein soll? Ich nähere mich dem lieber profan küchentischpsychologisch: Nix mit Ahnenkult, sondern Ziel einiger machiavellistischer jüd. Märchenschreiber war es, Ängste zu erzeugten, um sie dann zu bedienen und die Erlösung und Befreiung daraus durch Absolution anzubieten. das funktioniert bis heute in vielfältiger Weise. Die GRÜNEN etwa haben es ca.'79 ähnlich gemacht und verdankten Ihren Aufstieg der Angst vor Naturzerstörung. Eine Angst, die sie selbst aus hehren Motiven forciert haben, um dann die (pol.) Erlösung anzubieten. Aus den Idealisten wurden Verräter und aus der Partei eine Kriegspartei. Der "christliche" Weg war ein ähnlicher. Die Angst vor dem, was "danach" kommt und in pervers-surrealen Höllenbildern ausgemalt wurde, trieb die Schafe zu den Wölfen. Und daraus wiederum resultiert bereits die hier genannte Fragestellung, wie Gott das zulassen könne. (Skeptische) Philosophisch entgegnen metasprachlich, es müsste der christliche Gott der Liebe - existiere er denn - Leid verhindern. Da dies nicht der Fall ist und weitere Argumente vorgebracht werden, nährt das eher den Agnostizismus und Atheismus. Ist Gott entweder nicht allmächtig, weil er das Leid nicht beseitigen KANN oder nicht allgütig, weil er es nicht beseitigen WILL, wie es schon in der Antike ?? Wenn das Theodizee-Problem unlösbar ist, bleibt auch die Frage der Er-Lösung des Menschen unlösbar und vage. @ DerLektor Gottes Gegenwart und der Geschlechtakt passen nicht zusammen? Ich möchte da eher an einen Gott glauben, der uns the joy of sex als spirutuellen Akt der Fusion über die physische Ebene geschenkt hat, quasi als Vorgeschmack aufs Paradies, weil - richtig - die Polarität (und der Dualismus) aufgehoben wird und die Ambivalenz in allen Lebensbereichen vergessen wird. Deswegen geben wir uns über den reinen Fortpflanzungsakt hinaus der körperlichen Liebe hin, um wenigstens zu fühlen, was wir nicht wissen. Und danach nachvollziehbar Traurigkeit (post coitum omne animal triste) und "horror vacui"...Trennung, Leere, Zerrissenheit...Gottferne! Mors in coitu !!!!! ... link
ratte, 12.08.10, 05:06
jez binnich aber verwirrt :)
@lektor: ansonsten: der geschlechtsakt IST die anwesenheit gottes. das weiss ich allerdings NICHT aus einem buch, kann also leider auf keine quelle verweisen. blöd, aber deswegen nicht unwahrer. und ich geb ja gerne zu, keine christin zu sein, weil mir diese denkweise schlicht nicht logisch erscheint und für mich seit ich 5 bin irgendwie nicht richtig ist. trotz meiner katholischen erziehung und dem umstand, dass ich die bibel tatsächlich LESE, was man ja vom gläubigsten christenmenschen nicht erwarten kann, und sogar positives fazit daraus ziehen kann. ... link
Filousoph, 12.08.10, 15:41
"Geschlechtsakt" ist Anwesenheit Gottes?
Wenn Du es nicht aus einem Buch weißt....um so besser ;o) Ob er/es/sie während des Liebesaktes anwesend ist, bezweifle ich zunächst. Es kann ein spiritueller, transzendender, (manchmal) ekstatischer und metaphysischer Zustand sein, doch muss dass nicht die "Anwesenheit" eines Gottes (oder mehrerer, je nach Religion) implizieren. Und vergessen wir neurobiologisch nicht die chemischen Abläufe im Gehirn. Das beim Orgasmus ausgeschüttete Sexualhormon Oxytocin läßt Frauen in eine eigene Welt der intensiven Gefühle eintauchen ...und ob die dann göttlichen Ursprungs ist, wer weiß es? Es gibt nur eine Religion: Die LIEBE! ... link
DerLektor, 14.08.10, 01:36
Eine Seele liebt
Nur sie allein kann das. ... link
ratte, 14.08.10, 06:51
...und es ist gut, dass es keine Theologie dazu gibt. Wenn es sie gäbe, würde ich sie nicht hören oder lesen wollen. Denn wenn die Seele nicht liebt, nützt auch der wildeste Sex nichts, man findet nicht zueinander, und bleibt gemeinsam einsam. @filou: ... link
Filousoph, 15.08.10, 15:04
Romantische Liebeserklärung...
...an die Seelen. Wunderbar theologie-und logikfrei Herr Lektor, danke! Wenn mir in diesem Leben einer auch noch erklärt, was Seele ist und wo sie in oder um uns herum zu lokalisieren ist, bin ich wunschlos. Aber diese romantische, das Unbewusste einbeziehende Weltbetrachtung erweckt (im Schreiben) auch bei vermeintlich dogmatischen Fachidioten Mythos, Gefühl, Entwicklung, Geschichte und bringt sie wieder in die Welt. Weiter so mit der Steigerung qualitativer Gefühle und gefühlten Sinn-Qualitäten. Es bleibt die regressive Gefahr, dass sich die Einsamkeitserfahrung verstärkt, wenn man erst einmal aus seinem schützenden Elfenbeinturm herunter gestiegen ist. Konfrontation mit Deinem archetypischen Urgrund, dem inneren Kind, dem "Hüter der Kreativität", die erneute Konfrontation mit dem, was einem in früheren Jahren Schmerzen zugefügt hat. Schlüsselreize, ein falsche Wort, ein Gegenstand (Stringtanga z.B.) können die Wahrnehmung verzerren, während in realitas eine völlig andere Intention vorliegt. Die Satire wird dann trotz ausreichender Intelligenz einfach nicht erkannt. Denn der Satire geht es immer um Bloßstellung, Übertreibung und Herabsetzung, um Entwertung und Entlastung, Anspielungen, Doppel-und Hintersinnigkeiten, Superlativen, Metaphern... Gleiches mit der impulsiven, automatischen Schreibe ohne Literaturrecherche, ohne Akkuratesse, ohne Redigieren, welches seine Vorläufe in Schillers "Lob des freien" Einfalls hat. Für Surrealisten als einzig "wahre" Schreibmethode (vgl. A.Breton - Manifeste des Surrealismus). Und das ist auch nicht themenfremd, weil alles was (hier) geschrieben wird, resultiert aus dieser Schreibhaltung und man erkennt jemanden oft besser an dem, wie er/sie schreibt, denn an dem, was er/sie schreibt, da wird das Thema sekundär. Aber die Empörung, der Widerspruch ist - gleich aus welchen psychologischen Motiven - immer wichtig und eins der wichtigsten revolutionären Momente und die Fähigkeit dazu "...macht den Menschen zum Menschen" (M.A.Bakunin). "Als sie ihre Menschlichkeit entdeckten, holten sie ihre Waffen hervor" (Frantz Fanon - Die Verdammten der Erde) ... link ... Comment |
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last updated: 23.02.20, 04:41 Youre not logged in ... Login
das ist das Leben. Es
besteht aus einer Ansammlung von Verlusten, mit denen man...
by ratte (28.03.18, 06:25)
Interessant. Nun sitz ich da
mit meinem frisch und ungewaschenen Hals, und wundere mich über...
by ratte (22.03.18, 07:28)
denken ist nicht degoutant lies
das wintermärchen doch einfach mal da wirst du vieles von...
by wilhelm peter (10.01.15, 22:30)
den heine zu bringen,
bei diesem text. da muss ich mich räuspern. entschuldigung.
by don papp (10.01.15, 21:18)
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