Samstag, 7. November 2009
Schreikrampf ohne Wissenschaft und Forschung.

Bei den Göttern! Gestern noch dokumentierte ich meine geistesmüden Gedanken zu den meinerseits orakelten Vernetzungen zwischen Ilias und Nibelungenlied. Und wo komm ich wie durch blöden Zufall hin?
Zu Dionysos.
Ohne Schmarrn.
Im ersten Moment dacht ich, meinen Rechner an die Wand klatschen zu müssen.

Das Nibelungenlied hat was zum Tun mit der St.Georg-und-der-Drachen-Geschichte (Dank an den Urheber Hans Sachs). Und so ganz ohne Grund hat der das ganz sicher nicht getutet. Der gute Georg stammt aber eigentlich aus Kappadokien, und das liegt neben Phrygien. Und in Phrygien hatten sie einen (gehörnten) Pferdegott mit Hirsch- oder Stierkopp (der für Acker-, Weinbau und Entbindungen zuständig war), den die Griechen zusammen mit den Phrygischen Innovationen (Ackerbau, Weberei, Schafzucht, Weinbau und Wagenbau) übernommen haben, und nannten ihn dann nicht mehr Sabazios, sondern Dyonisos.
Irgend ein Antiker Autor vergleicht sogar Sabazios mit Priamos (Illias) und seinem Verhältnis zu den Amazonen. Batsch.
Sabazios ist -- wie Georg und Dionysos -- ein chtonisches Prinzip, das beständig stirbt und aufersteht aus dem Kompost der Natur. Und im keltischen Kulturkreis ist er zwar namenlos, aber er existiert. Was daran liegen mag, dass vor Urzeiten Kelten (die Galater) in Phrygien gelebt haben. Beste Basis für Kultur-Transfair.
Die Kybele hingegen, sein Gegenstück, hatte ursprünglich einen schwarzen Metoriten als "Reliquie". In irgend einer Version der Sigurd-Sage kracht ein Meteorit vom Himmel, und Bruni und Siggi treffen sich nicht in Island, sondern am Einschlagskrater und kloppen sich um den Brocken der vom Himmel fiel, aus dem dann später der Balmung geschmiedet wird (im Chiemgau ist ja 450 vor 0 auch so ein Ding runtergekommen und hat böse Verwüstungen angerichtet -- und vermutlich die Grundlage für den legendären "Norischen Stahl" gelegt. Vielleicht liegt in dieser Katastrophe irgend ein Hund begraben, wär naheliegend und luschtig).

Meine verschrobene Idee, die Juden für den fränkischen Weinbau verantwortlich zu machen, hab ich neulich erst übern Haufen geschmissen, und die Griechen dafür verantwortlich gemacht. Jetzt muss ich schon wieder alles übers Hügelgrab wuppen, und die Phrygier / Galater / Kelten selbst zur Rechenschaft ziehen. Ausm ganz einfachen Grund:
Bisher konnte keiner erklären, wo das Wort "Betzer" für fränk. "Schaf" herkommt. Ich kenne "Saubetzer" und "Mähbetzer", also kommt das Wort vielleicht von den phrygischen Schaf-Bonzen mit ihrem gehörnten Sa-betzer-Dionysos-Lollus.

Ich geh glaubich besser Störche braten, anstatt in Lexika zu wühlen. Da kommt wieder nur viel Blödsinn raus, und dann kauf ich mir eine Gartenschaufel, um das baktrische Amazonen-Troja aufm Kupschacker auszubuddeln. Oder eine Abhandlung zu den Parallelen zwischen Döner und Donar herzustellen. Phrygien liecht schliesslich mitten in der Türkei.

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by don papp (10.01.15, 21:18)

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