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Donnerstag, 22. Oktober 2009
Globale Erwärmung.
ratte
02:56h
Das Ich liegt im Frosterfach, und wartet auf die globale Erwärmung. Ein großes Ganzes, so meine Vermutung, funktioniert nur, wenn die Individualität eines Menschen respektiert wird. Nur wer sich selbst ein Stück weit dienen kann (indem er nicht tut, was er nicht kann oder will zB.), wer sich selbst respektiert, kann Anderen dienen und sie respektieren (oben = unten). Das stellt die Frage nach dem Individuum. Ist das Individuum ein Irgendwas, das sein Ich geliebt haben will? Das sein Ich in die trockenen Tücher des Beamtenstatus packt? Oder ist das Individuum nicht eher etwas, das sich dem Ganzen derart unterordnet und den Schmerz der Existenz erträgt, wie es seinen gottgegebenen Talenten entspricht? Und wenn das so wäre, wer will dann darüber urteilen, welches Talent von Wert ist, und welches nicht, wer will denn überhaupt den Wert des WERTES definieren? Wozu gibt uns Gott denn Talente, wenn sie nichts "wert" sind? Sind Einige von uns wertvoller als Andere? ... Comment
karan, 23.10.09, 13:39
Ehrlich gesagt halte ich das Bild des gequälten Kreativen (der auch noch am Hungertuch nagt) für einen Mythos der Gesellschaft, die sich mit dem Hochhalten dieses fragwürdigen Ideals um ihre eigene Verantwortung gegenüber ihrer Kultur und denen, die sie schaffen, zu drücken versucht. Innere Abgründigkeiten sind durchaus unabhängig von Sicherheit und Geborgenheit im Außen. Nur geben das die allerwenigsten Menschen zu. Vielleicht ist das auch der Grund, weswegen die Kreativen da in eine Stellvertreterfunktion gedrängt werden und die Qual einer prekären Existenz als vermeintliche Ursache nicht nur akzeptiert sondern sogar schon eingefordert wird. Das Dasein selbst macht fassungslos, unabhängig von seinen jeweiligen Umständen. Kreative Menschen sind diejenigen, die diese Tatsache "fassen", in Formen bringen, sichtbar oder hörbar machen. ... Link
ratte, 24.10.09, 05:17
Guter Punkt. Der Wunsch nach Geborgenheit etc. wird verdrängt, weil die Geborgenheit, die Sicherheit etc. einlullend wirkt. Natürlich ist das Bild vom darbenden, leidenden Künstler eher ein Mythos, wenn nicht gar ein Märchen, den man sich gerne reinzieht, wenn man sich als Nicht-Kreativer gern an dessen Stelle setzt. Reicht schon als Rechtfertigung. Drückt die Kosten. Das Problem ist nur, dass die Kreativen nur dann auch kreativ sind, wenn man sie nicht in die Maschine einer Hierarchie packt. In die Hierarchie passen die "Ich-will"-Typen deutlich besser, als die "Sein"-Typen. Letztere denken zu viel, hinterfragen zuviel, und dann sind sie notgedrungen Selbständig. In der Geschichte kennt man dieses Profil von den Hexen, die durch ihr Anders-Sein eine Gesellschaft zusammenhielten. Zum einen, weil man in Kriesenzeiten einen Sündenbock hatte, zum Anderen, weil sie heilen konnten, einen Streit schlichten, Probleme lösen. Der Glaube oder die Forderung nach dem "leidenden Kreativen" ist also der Wunschtraum einer Gesellschaft, die schlicht einen Sündenbock braucht. Der Kreative passt nunmal in den Kosmos der Normailät, hat er nie, und wird er nie. Man hat vor ihm Angst, weil er nicht steuerbar ist, und man bewundert ihn, weil er Dinge kann, die andere nicht können. Früher hatte man vor sowas Respekt, als Aussenseiter war man geschützt durch den "Segen Gottes", und damit unantastbar. Und das ist heute ein bisschen anders, denn der Respekt kommt nur, wenn der Kreative genug Geld verdient. Er wird also nicht an dem gemessen, was er kann, sondern wie gut er damit verdient, ergo, wie gut er sich selbst verkauft, eine Eigenschaft, die eigentlich eine zutiefst "bürgerliche" ist. Klappt beim Kreativen nur, wenn er keinen Dachschaden hat. :) Grad lief auf MTV Marylin Manson, bestes Beispiel für Kreativknödel, (uhh... ich lieb den...), weil er sich selbst zum Produkt macht, was ihm die Freiheit zur Kunst freischaufelt. Produktgehoppel ist ein Beinahe-Garant für Absatzchancen. Der Aussenseiter vertreibt das Produkt "Aussenseiter" für jene, die eine Aus-Zeit brauchen. Was mich jetzt wieder auf ganz blöde Gedanken bringt... ... link ... Comment |
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das ist das Leben. Es
besteht aus einer Ansammlung von Verlusten, mit denen man...
by ratte (28.03.18, 06:25)
Interessant. Nun sitz ich da
mit meinem frisch und ungewaschenen Hals, und wundere mich über...
by ratte (22.03.18, 07:28)
denken ist nicht degoutant lies
das wintermärchen doch einfach mal da wirst du vieles von...
by wilhelm peter (10.01.15, 22:30)
den heine zu bringen,
bei diesem text. da muss ich mich räuspern. entschuldigung.
by don papp (10.01.15, 21:18)
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